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Kurzinformationen zu den einzelnen pädagogisch orientierten Therapiemaßnahmen

Stand: Juli 2024


Die pädagogisch orientierten Therapiemaßnahmen sind im Wesentlichen auf folgende Bereiche gerichtet:

-  Lese-Rechtschreibförderung bei sämtlichen Formen der Lese-Rechtschreibschwäche
-  Rechenförderung bei sämtlichen Formen der Rechenschwäche: Im Wesentlichen
   wird hier der Grundrechenbereich altersunabhängig erarbeitet.
-  Lern-, Motivations- und Konzentrationsaufbau - meist unter Einbeziehung anderer Lerneinheiten in den
   Bereichen Schriftsprache und Mathematik
-  Maßnahmen im Vorschulbereich

 

* Schriftsprache: alle Klassenstufen, Mathematik: Klasse 1 – 4.
Dieses Förderangebot steht Kindern zur Verfügung, bei denen AD(H)S vermutet wird oder bereits diagnostiziert
wurde. Des Weiteren richtet es sich an Kinder, die ein erweitertes Nachhilfeangebot im ganzheitlichen Sinne
benötigen.


Als Schwerpunkte können genannt werden:

1.   Arbeit im Umfeld des Schriftspracherwerbs:

-  Formelle und informelle Testverfahren, Verlaufsdiagnostik
-  Bei Bedarf: Ausbildung und Festigung der phonologischen Bewusstheit
-  Buchstaben-Laute-Differenzierung, regelorientierte Rechtschreibförderung
-  Grammatikalische Lerneinheiten und Aufsatzgestaltung
-  Förderung der Lesekompetenz: Buchstaben, Laute, Silben (Mitlaut-Selbstlautverbin-
   dungen unter Einbeziehung häufig vorkommender Endsilben, Mitlaut-Selbstlaut-Mitlaut-
   verbindungen, Mitlaufhäufung am Anfang einer Silbe, Silbenzusammensetzungen bzw.
   Wortbildung, Silbentexte), weitere Lesetexte ohne Silben, Strategien zur Sinnentnahme
   von Texten
-  Diverse Lernspiele und Projektarbeiten (siehe Webseite)
-  Im Vorschulbereich: u.a. Phonologische Bewusstheit, Buchstaben-Laut-Training


2.  Arbeit im pränumerischen sowie numerischen Bereich:

-  Formelle und informelle Testverfahren, Verlaufsdiagnostik
-  u.a. Klassifikation, Menge-Ziffer-Zahlwort-Zuordnung, Eins-zu-Eins-Zuordnung
-  Mathematische Operationen bezogen auf die Grundrechenarten: hier auch sinnvoller
   Umgang mit Sachaufgaben
-  Einsatz: u.a. Rechenstäbchen, Steckbrett, Zahlenstrahldarstellung, Perlenstäbe,
   Plättchen, Arbeitsblätter
-  Diverse Lernspiele und Projektarbeiten (siehe Webseite)
-  Im Vorschulbereich: u.a. Erkundungen mit Formen, Ziffern, Zahlen, Mengen


3. Arbeit im Lern-, Motivations- und Aufmerksamkeitsbereich unter Anwendung
von Erkenntnissen der Lernpsychologie:

-  Strategien zur Begegnung von Motivationsproblemen
-  Aufbau und Festigung der Konzentrations- und Merkleistung
-  Das Lernen lernen: Basiswissen: Lerngesetzmäßigkeiten, Lernmethoden, Lernhilfen,
   Elternberatung: Tipps für das Lernen zuhause
-  Hilfen für einen angemessenen Umgang mit sich selbst und mit anderen; Umwandlung
   von negativen Gedanken in positive („Das alles kann ich schon“)
-  Einbeziehung von Aufgaben aus den Bereichen Schriftsprache und/oder Mathematik
   (Grundrechenbereich)
-  Diverse Lernspiele und Projektarbeiten (siebe Webseite)
-  Im Vorschulbereich: Training der Sinneswahrnehmung, Kognition, Motorik,Sozialverhalten


4.  Förderung im sozial-emotionalen Bereich (bei allen Fördermaßnahmen enthalten):

-  Förderansatz: bei den Stärken beginnen, mit Schwächen umgehen lernen
-  Ausbildung und Festigung der Frustrationstoleranz
-  Aufbau und Stabilisierung des Selbstwertgefühls
-  Arbeit am Lernumfeld (Elternarbeit, Lehrerkontakte, mögliche Einbeziehung weiterer
   Fachkräfte)


5. Weitere Therapieinhalte und Fördermaßnahmen:

-  Bei Bedarf: Förderung in fein- und grobmotorischen Bereichen
-  Bei Bedarf: intensiviertes Training kommunikativer Fertigkeiten
-  Bei Bedarf: intensivierte Interventionen im Zusammenhang visueller und auditiver Wahrnehmungsfertigkeiten.


Alle aufgeführten Therapieangebote beinhalten eine ausführliche Förderzieldarstellung und Leistungsdokumentation.

Besonderes Gewicht wird in Zusammenarbeit mit den Eltern und Schulen auf die sozial-emotionale Förderung gelegt (ganzheitliche Therapiemethode, den ganzen Menschen sehend, mit allen Sinnen tätig sein). Im Vordergrund stehen hier der Abbau von Lernblockaden und Ängsten, die Vermittlung von Erfolgserlebnissen, der Aufbau des Selbstwertes und die soziale Eingliederung.

Die Therapiemaßnahmen finden einmal wöchentlich (50 Minuten) vorzugsweise in Form eines Einzeltrainings statt und können später bei Eignung und unter Absprache mit den Eltern als Gruppenmaßnahme (vorwiegend zwei Kinder) fortgeführt werden. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, bereits zu Förderbeginn ein Gruppentraining zu wählen, wenn die Leistungen der Kinder zu diesem Zeitpunkt aufgrund von bereits vorliegenden bzw. vorab erstellten (Test-)ergebnissen nicht erheblich voneinander abweichen und auch sozial-emotionale Grundvoraussetzungen weitestgehend gegeben sind. Dies ist allerdings selten der Fall.

Elternsprechstunden finden nach der Erstdiagnostik gewöhnlich einmal jährlich ohne Anwesenheit der Kinder statt (keine Therapiestunde an diesem Tag), können aber auch in kürzeren Abständen bzw. telefonisch geführt werden. Hausaufgaben erfolgen nach Absprache mit den Eltern, ebenso Gespräche mit Lehrern und Kontakte mit weiteren Fachkräften.


Leistungsdiagnostik sowie Bescheinigungen:

-  Erstdiagnostik (formell, informell) nach acht bis zehn Wochen unter Einbeziehung
   der Beobachtungssituation: mündliche Darstellung bei einer Elternsprechstunde,
   schriftliche Ausarbeitung in Kurzform oder telefonisch
-  Verlaufs- und Abschlussdiagnostik: mündliche Darlegung bei Elternsprechstunden,
   schriftliche Ausarbeitung in Kurzform oder telefonisch
-  Bescheinigungen bei Lese-Rechtschreibstörung, Rechenstörung bzw. bei (besonderen) Schwierigkeiten
   des Lesens, Schreibens und Rechnens: mit und ohne Kurzangaben von Leistungsergebnissen
-  Bescheinigungen bei Schwierigkeiten der Aufmerksamkeitsleistung unter Einbezie-
   hung von weiteren Problemfeldern: pädagogisch orientierte Darstellung, mit und
   ohne Kurzangaben von Leistungsergebnissen
-  Teilnahmebescheinigungen: mit und ohne Kurzangaben von Leistungsergebnissen
-  Pädagogisches Gutachten: erweiterte Form
-  Förderpläne: im Allgemeinen einmal jährlich, je nach Förderrichtung und Konzeption
-  Gespräche mit Lehrern bzw. anderen Fachkräften.

Schriftliche Ausarbeitungen mit Angaben zur Leistungssituation sind kostenpflichtig.
Telefonisch geführte Elternsprechstunden sowie Gespräche mit Lehrern (u.a.) werden als Zusatzstunden eingetragen und mit Nachholstunden verrechnet.